Im ersten Teil des Artikels ging es u.a. um passende Look-Kombinationen mit Overknee-Stiefeln.
Zunächst noch ein frisches Overknees-Outfit mit dem gleichfarbigen Rock von Bloggerin Patrizia Contreras:
Bloggerin Patricia Contreras. Photo credit: www.stylebook.de
Wie versprochen, haben wir die Tipps für die Auswahl der Overknee-Stiefel zusammengefasst. Es dreht sich am meisten um folgende Themen:
1. Komfort beim Anziehen/Ausziehen – insbesondere günstige Hersteller denken nicht wirklich darüber nach, bzw. sie bieten sog. „Schlupf“-Modelle aus Stretch-Textil an, die wie Strümpfe angezogen werden. Die letzten Alternativen sehen leider oftmals zu billig aus.
2. (Wild-) Leder-Qualität. Nicht alles ist Wildleder (bzw. Veloursleder), was Wildleder heißt. Richtig verarbeitetes Wildleder ist teuer und ab einem Preis von ca. 300 Euro zu haben (beim Sale und Sonderangeboten vielleicht günstiger).
Der Preis ist dadurch gerechtfertigt, dass die Lederverarbeitung zum Wildleder ein sehr aufwändiger Prozess ist. Außerdem bei solcher Qualität kann man die Schuhe dann mehrere Saisons (bei der richtigen Pflege) sorglos tragen (natürlich tragt niemand die Wildleder-Schuhe jeden Tag, dafür sind sie zu zart). Erwartungsgemäß sind es in erster Linie italienische Schuh-Labels, die Meister darin sind (Baldinini, Pollini, Fabiani, Loriblu, um nur ein paar Namen zu erwähnen).
3. Das größte optische Unterscheidungsmerkmal der Wildleder-Schuhe von ihren günstigen Alternativen ist die Leder-Oberfläche. Bei dem richtigen Wildleder ist sie nahezu eben und glatt (es kann fast wie Nubuk aussehen). Man sieht einzelne Flusen kaum noch.
4. Vor dem Kauf sollte man in den Schuhen (im Geschäft oder zuhause) am besten noch eine längere Strecke laufen. Bei billigen Modellen kann der Schaft mal schnell nach unten rutschen. In diesem Fall würden wir von dem Kauf abraten.
Die Overknee-Stiefel lohnen sich nur, wenn sie (nahezu) perfekt sitzen. Erst dann können sie einen eleganten Effekt dem gesamten Look verleihen.
Der Schaft sollte nicht zu locker am Bein sitzen. Das Unterschenkel-Volumen ist entscheidend. Es gibt zwar auch viele Stiefel-Modelle, bei welchen im Schaft ein elastischer Band eingenäht ist. Allerdings ist es zu erwarten, daß die Luft sich irgendwo anders ansammeln wird
Der Übergang zwischen den gut und schlecht sitzenden Stiefeln ist, wie man schön sagt, fließend. Wir würden immer empfehlen, eine zweite Meinung zu holen von jemandem, der euch gut kennt – „4-Augen-Pinzip“).
Tamara: Weil bei mir das Beinvolumen besonders schmal ist, passen mir die meisten Modelle leider nicht. In der Praxis wird der Großteil der Stiefel ziemlich breit geschnitten. Deswegen würde ich auch nie im Internet bestellen, da ich üblicherweise ein Haufen davon anprobieren müsste.
5. Wenn es um Overknee-Stiefel geht, sollte man keine hohe „Pfenning“-Absätze in Betracht ziehen. Sonst wird man schnell den „Pretty Lady“-Look bekommen.
Wir finden, am elegantesten wirken Overknee-Stiefel mit den Blockabsätzen von 8 bis 11 Zentimeter, mit Keilabsatz oder gar mit dem flachen Absatz (die letzten zwei Varianten würden gut zu legeren „casual“ Looks passen, sie setzen aber gewisse Körper- und Beinlänge voraus) aus.
Im nächsten Schritt haben wir das Angebot von Overknee-Stiefeln in deutschen Stores gecheckt (mehr zu unserem Ansatz findet ihr hier). Den maximalen Preis haben wir auf 350 Euro festgesetzt (das ist nach unserer Erfahrungen ein gerechter Preis für gute Stiefel von einem Premium-Anbieter, z.B. aus Italien).
Bei Zalando waren wir nicht fündig.
Bei Görtz Online gibt es zurzeit zwei interessante Angebote.
Graue Overknee-Stiefel, Drievholt, via Görtz (Online), 180 Euro.
Braune Overknee-Stiefel, Flare&Brugg, via Görtz (Online), 179 Euro.
Tamara: Von Drievholt, einer Accessoires-Marke aus Hamburg, habe ich schon eine Tasche und bin zufrieden mit ihrer Qualität und Ästhetik. Die zweite Marke kenne ich leider nicht.
Bei Sarenza gab es einige Modelle, z.b. von Elizabeth Stuart, aber ohne Modell-Fotos kann man kaum vorstellen, wie die Stiefel am Bein sitzen.
Tragt ihr in diesem Saison Wildleder-Stiefel? Und generell – kauft ihr Wildleder-Schuhe? Schreibt uns!